Donnerstag, 15. November 2012
Je ne sais quoi
schroedinger, 23:13h
Am Hofe des französischen Königs tauchte gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Redewendung des “je ne sais quoi” auf, was mit “ich weiß nicht, was” übersetzt werden kann. Man verwendete diesen Ausspruch als ein Qualitätskriterium, wenn man den Wert eines Kunstwerkes einschätzen wollte. Das Unausprechliche, das Unbeschreibbare, dass sich jeglicher Definition entzieht, galt als Krönung und Inbegriff der Kunst. Nicht umsonst sagt heute manch einer immer noch, dass die Kunst da anfängt, wo das Sprechen versagt. Dass hier natürlich auch ein gewisse Oberflächigkeit mitschwingt, sollte nicht unterschlagen werden. Doch will das “je ne sais quoi” sehr viel mehr sein, als eine Betrachtung der Oberfläche. Nicht zuletzt will es – letztlich bei der Gartenbaukunst – para-religiösen Charakter aufweisen. Für uns aber soll der erste Teil genügen.
Kunst betrachten und beschreiben sind oftmals zwei Dinge, die verschiedener nicht sein könnten. Was fühlt man beim Betrachten eines Kunstwerkes, was denkt man? Wie äußert man sich? Ein Verstummen vor der Kunst heißt oftmals nicht, dass man nichts zu sagen hätte; das Artikulieren ist das eigentliche Problem.
Besonders in der zeitgenössichen Kunst, wo jegliche Bewertungskriterien abhanden gekommen sind, wo alles Kunst sein darf, wo das Nebeneinander von verschiedensten Kunstrichtungen (bitte dieses Wort gleich wieder vergessen) unübersichtlich ist, vermag manch einer mit einem allzu affermativem Schweigen der Kunst gegenüber seine Unsicherheit verbergen. Wo sich jedoch manche dem Wort enthalten (der Betrachter), verschanzen sich andere (Kuratoren, Kritiker, Galeristen) hinter einem babylonischen Gedankenturm, der bei näherer Betrachtung zugleich in sich zusammenfällt, da der Inhalt gegen Null tendiert und das Sprachgerüst aus schon fast standartisierten Phrasen besteht, die im Rahmen der Kunstwelt immer großer Beliebtheit erfreuen.
Wo es keine Reglements für die Kunst gibt (welche es im Grunde nie gegeben hat, die Kunstgeschichte hätte es gerne so), wo die Kriterien für gelungene und nicht gelungene Kunst unerkennbar bleiben, ist es schwer sich sein eigenes Bild über die Kunst zu machen. Soviel dazu!
Kunst betrachten und beschreiben sind oftmals zwei Dinge, die verschiedener nicht sein könnten. Was fühlt man beim Betrachten eines Kunstwerkes, was denkt man? Wie äußert man sich? Ein Verstummen vor der Kunst heißt oftmals nicht, dass man nichts zu sagen hätte; das Artikulieren ist das eigentliche Problem.
Besonders in der zeitgenössichen Kunst, wo jegliche Bewertungskriterien abhanden gekommen sind, wo alles Kunst sein darf, wo das Nebeneinander von verschiedensten Kunstrichtungen (bitte dieses Wort gleich wieder vergessen) unübersichtlich ist, vermag manch einer mit einem allzu affermativem Schweigen der Kunst gegenüber seine Unsicherheit verbergen. Wo sich jedoch manche dem Wort enthalten (der Betrachter), verschanzen sich andere (Kuratoren, Kritiker, Galeristen) hinter einem babylonischen Gedankenturm, der bei näherer Betrachtung zugleich in sich zusammenfällt, da der Inhalt gegen Null tendiert und das Sprachgerüst aus schon fast standartisierten Phrasen besteht, die im Rahmen der Kunstwelt immer großer Beliebtheit erfreuen.
Wo es keine Reglements für die Kunst gibt (welche es im Grunde nie gegeben hat, die Kunstgeschichte hätte es gerne so), wo die Kriterien für gelungene und nicht gelungene Kunst unerkennbar bleiben, ist es schwer sich sein eigenes Bild über die Kunst zu machen. Soviel dazu!
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